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Zweite Mannschaften
Ärgernis für Konkurrenten - Wie viele Spieler schaffen den Sprung?

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Die BVB-"Amateure" dürfen sich eines großen Supports erfreuen.
Die BVB-"Amateure" dürfen sich eines großen Supports erfreuen. Foto: firo
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Die zweiten Mannschaften sorgen regelmäßig für Ärger bei der Konkurrenz – die Gründe sind vielseitig. Doch wie sehr profitieren Vereine zweiter Mannschaften von ihrem Nachwuchs?

Zweite Mannschaften der Profi-Vereine sorgen ab der 3. Liga und abwärts immer wieder für Verärgerung. Hohe Etats, Unterstützung aus den Profi-Abteilungen, wenige Fans – die Vorteile für den Rest der Liga sind gering.

Zeitweise meldeten einige Vereine ihre zweiten Mannschaften ab, darunter auch Rot-Weiss Essen oder der VfL Bochum. Zu hoch die Kosten, zu gering der Ertrag. Doch der VfL hat inzwischen zumindest wieder eine Mannschaft in der Oberliga Westfalen. RWE II befindet sich nach der Wiederaufnahme in den Spielbetrieb in der Kreisliga A - hier auf dem ersten Platz. Der MSV Duisburg hat keine U23.

Die zweiten Mannschaften vom FC Schalke 04 und Borussia Dortmund wurden nicht abgemeldet und spielen auch heute in der Regionalliga oder der 3. Liga. RevierSport hat sich einmal angeschaut, wie viele Spieler den Sprung über die zweiten Mannschaften zu den Profis der Vereine in den vergangenen zehn Jahren geschafft haben.

Dabei wurden nur Spieler berücksichtigt, die den Sprung in die eigene Profimannschaft schafften und dort zumindest eine gewisse Rolle spielten. Spieler wie Marvin Ducksch, Chris Führich, Patrick Osterhage oder Moritz Broschinksi, die etwa eine Vergangenheit in der BVB-Reserve haben, finden keine Berücksichtigung.

Schalke bringt mehr Eingewächse in die erste Mannschaft als der BVB

Was auffällt: Die wenigsten Spieler, die in die zweiten Mannschaften rutschen, schaffen den Sprung in die Bundesliga (oder 2. Bundesliga). Der Nutzen der Vereine ist daher womöglich ein anderer: Verletzten oder wenig berücksichtigten Profis ermöglichen, in Pflichtspielen der zweiten Mannschaften wieder Spielpraxis zu sammeln. Bei Schalke haben zudem mehr Spieler den Sprung geschafft als in Dortmund, was aber sicher auch mit dem Qualitätsunterschied im Kader zu tun hat.

Borussia Dortmund

Erik Durm

Erik Durm wechselte zur Saison 2012/13 in die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund, für die er 28 Spiele in der 3. Liga absolvierte. Ein Jahr später schaffte er den Sprung in die Bundesliga und bestritt insgesamt 97 Partien für die Profis, bevor er 2018/19 zu Huddersfield Town wechselte. Inzwischen spielt Durm für den 1. FC Kaiserslautern, für den er in dieser Saison bereits viermal auf dem Platz stand.

Steffen Tigges

Steffen Tigges wechselte nach der Saison 2018/19 vom VfL Osnabrück zum BVB. In der Regionalliga West schoss er in zwei Saisons 31 Tore für seinen Arbeitgeber und debütierte bereits in der Saison 2020/21 in der Bundesliga und Champions League. Für die Profis erzielte er in 23 Spielen immerhin zwei Tore, bevor er vor zwei Jahren zum 1. FC Köln wechselte, wo er auch heute noch spielt.

Ansgar Knauff

Das einzige Eigengewächs, welches es aus der eigenen Jugend zu den Profis schaffte. Knauff schnürte als U19-Spieler bereits einige Male die Schuhe für die Profis, spielte in seinem ersten Jahr bei den Senioren (2020/21) jedoch vorwiegend für die zweite Mannschaft in der Regionalliga West. Eine Saison später schaffte er den Sprung in die Bundesliga, wurde aber im Winter zu Eintracht Frankfurt abgegeben, wo er immer noch spielt. Knauff spielte 16 Partien für die BVB-Profis und erzielte dabei ein Tor.

Schalke 04

Timon Wellenreuther

Timon Wellenreuther wechselte zur Saison 2013/14 vom Karlsruher SC in die Knappenschmiede des FC Schalke 04. Dort durchlief er sein finales Junioren-Jahr, ein Jahr später spielte er im ersten Halbjahr in der Regionalliga West, bevor er zur Winterpause in die Bundesliga hochgezogen wurde. Dort war er acht Spiele lang Nummer eins und spielte auch zwei Partien in der Champions League, bevor Ralf Fährmann wieder übernahm. Im Sommer darauf ging es zum RCD Mallorca. Inzwischen spielt Wellenreuther bei Feyenoord Rotterdam.

Nassim Boujellab

Das Eigengewächs durchlief einige Jahre die Schalke-Jugend, bevor er zur Saison 2018/19 in den Seniorenbereich aufstieg. Bereits in seiner ersten Saison schnupperte er Luft in der Bundesliga und im DFB-Pokal, verbrachte jedoch den Großteil seiner Zeit in der Oberliga Westfalen. Ein Jahr später folgte dann der endgültige Sprung in die Bundesliga. Nach insgesamt 34 Spielen (ein Tor) war dann aber Schluss auf Schalke, zur Saison 2021/22 ging es zum FC Ingolstadt in die 2. Bundesliga. Inzwischen ist es noch eine Liga weiter hinab gegangen, Boujellab spielt derzeit bei Arminia Bielefeld.

Timo Becker

Becker wechselte 2019/20 von Rot-Weiss Essen in die zweite Mannschaft von Schalke 04, spielte aber bereits in der ersten Spielzeit einige Bundesliga-Partien. Er stand 30 Mal für die zweite und 39 Mal für die erste Mannschaft auf dem Feld. Im Januar 2022 ging es leihweise zu Hansa Rostock, inzwischen ist er bei Holstein Kiel zu finden.

Blendi Idrizi

Idrizi kam im Januar 2020 auf Schalke an, wo er zunächst in der Regionalliga West eingesetzt wurde. Sein Durchbruch erfolgte zur Saison 2012/22, in der er 22 Spiele in der 2. Bundesliga absolvierte. Nach einem Leihgeschäft verbrachte er die Saison 2022/23 in Regensburg, seit dem Sommer ist Idrizi vereinslos. Für die erste Schalker Mannschaft stand er insgesamt 43 Mal auf dem Feld und erzielte drei Tore.

Florian Flick

Flick wurde im Sommer 2020 von Waldhof Mannheim verpflichtet. Nach einer Saison in der zweiten Mannschaft wurde er ein fester Teil der Mannschaft in der 2. Bundesliga in der Saison 2021/22. Im Jahr darauf ging es zum 1. FC Nürnberg, wo er immer noch aktiv ist.

Henning Matriciani

Der Verteidiger wechselte vom SV Lippstadt zur Saison 2020/21 nach Gelsenkirchen. Er schaffte ebenfalls nach einer Saison den Sprung in die erste Mannschaft, wo er drei Spielzeiten verbrachte. Nach 63 Spielen war im Sommer Schluss, zumindest vorerst. Matriciani spielt diese Saison leihweise bei Waldhof Mannheim.

Matthew Hoppe

Nach einem Jahr in der U19-Bundesliga spielte er 2020/21 16 Spiele in der Regionalliga West – und 22 in der Bundesliga. Dabei gelangen ihm im Oberhaus sechs Tore, was dazu führte, dass er im Sommer zum RCD Mallorca wechselte. Seitdem versucht er, Fuß zu fassen, wird von seinem Verein, dem FC Middlesbrough, aber regelmäßig ausgeliehen.

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